Nominiert für den Vincent Preis und allgemeine Gedanken zu KI im Kontext von Auszeichnungen für kreative Leistungen …

Ach, was freue ich mich :D! Nicht nur darüber, dass mein Cover zu DER FLIEGENMANN von Vincent Voss für den Vincent Preis nominiert wurde, sondern vor allem auch über die Nominierung des Romans selbst, denn ich halte Vincents FLIEGENMANN für einen absoluten Meilenstein, der mich das Fürchten gelehrt hat.

An dieser Stelle also nicht nur ein riesengroßes Dankeschön an euch, dass ihr für den Roman und mein Titelbild gestimmt habt, sondern auch eine klare Empfehlung an alle, die noch nicht das unheilige Vergnügen hatten ;).

Außerdem freut es mich gigantisch, so viele talentierte Kolleginnen und Kollegen mit ihren tollen Werken auf der Nominierungsliste zu finden. Ganz besonders natürlich auch Guido Latz vom Atlantis Verlag für den Sonderpreis, mit dem ich ja schon unzählige Bücher aus dem Boden gestampft habe :D.

Nun gilt es natürlich und ihr seid wieder gefragt. Die Abstimmungsrunde läuft bis zum 15ten April. Bitte macht alle mit und lasst auch gerne etwas dämonische Liebe für den FLIEGENMANN da, wenn euch der Roman oder mein Cover überzeugen konnten ;).

Hier geht es zur Abstimmung.

Hier gibt es noch Bücher, die ihr mit eurer Stimmabgabe gewinnen könnt ;).

Nicht fehlen darf ein riesengroßes und gewichtiges Dankeschön an die Sponsoren, die den Vincent Preis so tatkräftig unterstützen und denen wir die großzügigen Preisgelder zu verdanken haben: das Phantastik-Autoren-Netzwerk e.V., Thomas Williams, der Verlag Torsten Low und Michael Schmidt!

Doch neben dieser eigentlich durch und durch frohen Kunde und all der Euphorie drängt sich mir auch ein Thema auf, das ich zuletzt in ähnlichen Worten mit meinen Nominierungsvorschlägen für den Kurd Laßwitz Preis an dessen Treuhänder Udo Klotz weitergegeben habe, denn wir stehen hier vor einem grundsätzlichen Problem, dem wir uns alle auf die eine oder andere Weise werden stellen müssen.

Es geht leider nicht anders, bedauerlicherweise muss ich in dem Kontext das leidige Thema KI zur Sprache bringen.

Sämtliche Auszeichnungen für kreative Leistungen und wir als Einzelpersonen, sollten uns in meinen Augen dringendst damit auseinandersetzen, wie wir mit Beiträgen umgehen wollen und sollten, die durch KI generiert wurden. Es muss dafür eine faire Handhabe geben.

Einzelpersonen in einem Wettbewerb gegen vernetzte Maschinen mit gigantischer Rechenleistung und schier unermesslichen (und zumindest teilweise scheinbar zusammen geräuberten und äußerst fragwürdigen) Datensätzen antreten zu lassen und miteinander zu vergleichen, kann nicht die Lösung sein (zur absoluten Not bräuchte es als Abgrenzung eigene Kategorien für KI-generierte Beiträge, auch wenn ich das immer noch nicht gut heißen würde und einen kompromisslosen Ausschluss befürworte).

Zwar gibt es in der EU wenigstens den Mut, den Tech-Giganten und einem blindwütigem Fortschritts-, Wettbewerbs- und Hyperkapitalismusparadigma auf Kosten unser aller Sicherheit die Stirn zu bieten, und sich an einem bürger- und kulturfreundlichem KI-Gesetz zu versuchen, aber die Hoffnung, dass dabei vielleicht eine Kennzeichnungspflicht, oder im Falle von Bildmaterial sogar ein hartes Wasserzeichen, herauskommen könnte, halte ich für ein trauriges Hirngespinst.

Für Texte wird das ohnehin nicht funktionieren und bei den Bild-Generatoren werden die Firmen sich ihren viralen Vorzeige-Hit nicht nehmen lassen.

KI-generierte Bilder sind die inflationären Emoticons von morgen und entwerten die visuelle Kunst und gestalterisches Können und Handwerk auf dramatische Weise.

Ich befürchte, all die Bemühungen werden am Ende nur auf eine total unnütze Selbstverpflichtung im Kleingedruckten hinauslaufen, die sowieso nicht gelesen wird, womit weiterhin jede Person das Blaue vom Himmel lügen kann, sie hätte so und so viel selbst getan und sich von der KI nur inspirieren lassen … Ein Freifahrtschein für Ungerechtigkeit und Betrug. Der Nachweis über die eigene kreative Leistung, das Erlernen und Beherrschen handwerklicher Fähigkeiten, die eigene Sicht und Perspektive sowie (zeit-)intensive Arbeit und Auseinandersetzung mit den Inhalten werden damit zur Farce.

Was bedeutet uns die menschliche Kreativität und gestalterische Arbeit? Wie wollen wir sie wertschätzen? Wie wollen wir sie schützen und pflegen? Und parallel: Wie wollen wir uns vor Betrug schützen? Wie vor Manipulation, Blendung und Beeinflussung, wenn wir nicht mehr unterscheiden können, was echt und was Fälschung ist, was von einer Maschine (v)erbrochen oder von einem Menschen hart und mit Leidenschaft erarbeitet wurde?

Hier findet ihr alles zu einer Petition für ein starkes KI-Gesetz. Zeichnet gerne mit und unterstützt die menschliche Kreativität, den Datenschutz im Allgemeinen und den Schutz der Gesellschaft vor DeepFakes und Manipulationen durch KI.

Über Timo Kümmel

Ich bin freiberuflicher Illustrator und durfte bislang zahlreiche Veröffentlichungen im In- und Ausland verzeichnen. Mein Spektrum reicht von allen Spielarten der Phantastik bis hin zu Spannungsthemen und Kinder-/Jugendbüchern. Ich wurde bereits mehrfach für den Deutschen Phantastik Preis als bester Grafiker nominiert, ferner für den Vincent-Preis und den Kurd-Laßwitz-Preis, den ich 2011 und 2015 gewinnen konnte. Für Anfragen stehe ich jederzeit gerne zur Verfügung!
Dieser Beitrag wurde unter Uncategorized abgelegt und mit , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Hinterlasse einen Kommentar