Mittlerweile jumpscaret das KI-Schreckgespenst durch nahezu alle Medien, Tätigkeitsfelder und Gesellschaftsschichten.
Betraf es vor ein paar Monaten primär Illustrator:innen wie mich, geht es nun auch den Autor:innen an den Kragen. Das gesamte Bildungssystem steht vor einem massiven Abgrund und ich vermag mir keine Vorstellung davon zu machen, wie bei schriftlichen Arbeiten zukünftig geprüft werden soll, ob die Einreichenden wirklich ihre grauen Zellen bemüht und sich mit dem Thema auseinander gesetzt und etwas gelernt haben, oder halt einfach nur schnell KI-Output zusammengeklebt wurde.
Es soll auch schon KI-Generatoren geben, die brauchbaren Programmcode schreiben und damit auf lange Sicht den Sektor der Softwareentwickler implodieren lassen könnten.
Für mich liegt unbestreitbar auf der Hand, dass wir uns, unsere Kreativität und unser geistiges Vermögen (gerne zweideutig werten ;)) schützen müssen – durch einen klar aufgesetzten Regelkatalog, durch eine Limitierung und ein scharf definiertes Rahmengefüge. Sonst wird ein Werkzeug, das durchaus Potential zur Bereicherung hat, zu einem Monster, das viele und vieles auf dem Gewissen haben und uns weit mehr Schaden zufügen wird als an Nutzen dabei herumkommt. Vor allen Dingen für zukünftige Generationen. Unser Hier und Jetzt habe ich bei dem Gedanken gar nicht so sehr im Fokus.
Es gibt schon etliche Klagen und auch bereits erste kleine Teilerfolge, wie zum Beispiel diesen hier. Aber das kann nur ein Anfang sein und muss noch viel, viel weiter gehen.
Dominik Riemenschneider (aka United Imagination), in dessen TWITCHCast ich im November zu Gast gewesen bin und wo wir eben auch ausführlich über KI-Generatoren gesprochen haben, hat mich auf eine Petition zum Schutz der Kunst vor KI-Firmen aufmerksam gemacht. Merci! ;)

Ich habe da heute Vormittag mit unterschrieben und möchte euch alle bitten, mitzumachen und die menschengemachte Kunst zu unterstützen. Egal in welcher Form. Bild, Wort, Ton, was auch immer. Auf lange Sicht wird nichts und niemand vor KIs gefeit sein. Und sei es auch nur als Konsumierende. Je eher wir eine faire und gesteuerte Handhabe dafür finden, desto eher kann uns dieses Werkzeug auch gute Dienste leisten und fräst nicht mehr wie ein teuflischer Mähdrescher und Dieb auf Speed durch ganze Berufszweige und Passionen.
Ich danke euch!
PS: Hier noch einmal der Link zu meinem Beitrag über Midjourney.