Die eigene CO2-Bilanz und Kompensation – eine private Nabelschau außerhalb der Reihe

Ich bilde mir ein, ökologisch halbwegs bewusst zu leben und diesbezüglich im Rahmen meiner Möglichkeiten meist die richtigen Entscheidungen zu treffen.

Ich bin in meinem ganzen Leben nur dreimal geflogen, bzw. natürlich sechsmal inklusive der Rückflüge (zuletzt vor 7 Jahren), habe kein Auto (seit knapp 20 Jahren), erledige alles Alltägliche mit dem Rad oder zu Fuß und ernähre mich überwiegend vegetarisch. Nach Soja- bin ich auf die noch viel klimafreundlichere und weniger bedenklichere Hafermilch umgestiegen.

Ich wohne in einem Mehrfamilien-Energieeffizienzhaus mit Photovoltaik auf dem Dach und schalte im Winter seit ebenfalls 7 Jahren noch nicht mal die Heizung an, weil ich sehr gut ohne klarkomme. Ich spare Strom wo es nur geht, schalte z.B. nachts immer den WLAN-Router aus, ja sogar wenn ich nur zwanzig Minuten zum Supermarkt gehe. Hier säuft nichts Energie, was nicht laufen muss.

Aber dennoch schlägt meine CO2-Bilanz mit 3,9 Tonnen pro Jahr zu. Das ist zwar im Vergleich mit dem Durchschnitt von hierzulande 11,2 Tonnen recht erfreulich, aber immer noch prekär, weil das klimaverträgliche Jahresbudget eines Menschen bei gerade einmal 1,5 Tonnen liegt.

Mein eigenes Fallbeispiel zeigt mehr als offensichtlich, wie zwingend und schnell der systemische Wandel voran getrieben werden muss. Die Abkehr von unserem ausbeuterischem Konsumwahnsinn und geradezu aristokratischen Ansprüchen ist zwar ein notwendiger und längst überfälliger Schritt, reicht aber alleine vorne und hinten nicht aus und verlangt darüber hinaus nach Investitionen und Kompensation. Umso frustrierender und niederschmetternder schmecken daher die biegsamen und zu zögerlichen Absichtserklärungen der gerade vergangenen Klimakonferenz, denn in vorderster Front und umfassendem Maße müssen hier natürlich Politik und Wirtschaft den Ton angeben und massiv voranschreiten. Wer sich berufen fühlt, kann aber auch im Kleinen persönlich aktiv werden.

Da ich dieses Jahr trotz der Pandemiequerelen, und auch ganz allgemein als eher schlecht verdienender freiberuflicher Künstler, gut über die Runden gekommen bin, habe ich deswegen eben die zweifache Menge meiner verursachten Schäden kompensiert. Meine erste derartige Kompensation überhaupt, was ich fortan aber als festen Bestandteil meiner persönlichen Jahres- und Verantwortungsbilanz einpflegen möchte.

Wenn ihr euch weiter informieren wollt, könnt ihr z.B. beim Bundesumweltamt euren eigenen CO2-Fußabdruck berechnen.

Und Atmosfair wäre ein Anbieter für Kompensation, die so nebenbei auch steuerlich absetzbar ist ;).

#listentothescience

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Über Timo Kümmel

Ich bin freiberuflicher Illustrator und durfte bislang zahlreiche Veröffentlichungen im In- und Ausland verzeichnen. Mein Spektrum reicht von allen Spielarten der Phantastik bis hin zu Spannungsthemen und Kinder-/Jugendbüchern. Ich wurde bereits mehrfach für den Deutschen Phantastik Preis als bester Grafiker nominiert, ferner für den Vincent-Preis und den Kurd-Laßwitz-Preis, den ich 2011 und 2015 gewinnen konnte. Für Anfragen stehe ich jederzeit gerne zur Verfügung!
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4 Antworten zu Die eigene CO2-Bilanz und Kompensation – eine private Nabelschau außerhalb der Reihe

  1. Siegfried Langer schreibt:

    Danke für den Hinweis.
    Habe gleich den Urlaubsflug von meiner Frau und mir ausgeglichen.

    Liebe Grüße aus Memmingen

    Siegfried

  2. Daniela Knor schreibt:

    Da hat es mit der Vorbildfunktion ja gleich geklappt ;-) Super!!! Torsten und ich kompensieren auch jedes Jahr unsere Reisekilometer (egal ob mit Flugzeug, Zug oder eigenem Fahrzeug zurückgelegt) bei atmosfair :-)

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